Vorurteile gegenüber der Bodenarbeit? Warum arbeiten wir unser Pferd vom Boden?

Warum Bodenarbeit?

 

In meinem heutigen Blogpost möchte ich mich gerne dem Thema Bodenarbeit widmen, bez. möchte ich über einige Vorurteile sprechen, die man immer wieder gerne hört...

Warum sollte man in der Pferdeausbildung nicht auf die Bodenarbeit verzichten und

 

warum ist es so wichtig mit seinem Pferd zu kommunizieren?

 

Das Thema Bodeanarbeit wird gerne „nebensächlich“ behandelt.

Für viele eher ein lästiges MUSS neben dem Spaßfaktor reiten.

Sehr schade und oft leidet die Beziehung zwischen Mensch und Tier sehr darunter.

Ein Pferd, welches nicht am Boden gut aufs reiten vorbereitet wurde, von seinem Rücken

aus zu de regieren ist zwar möglich... allerdings fehlt dieser „Beziehung“ zwischen Mensch und Tier oft verschiedene Grundsteine wie Vertrauen oder auch der gegenseitige Respekt voreinander.

 Schauen wir uns doch einfach mal einige Punkte an, die man immer wieder hört, wenn man über das Thema Bodenarbeit spricht:

 

1.    Bodenarbeit langweilig

 

Das ist etwas über das ich nur schmunzeln kann. So eine Aussage kommt oft von jemandem, der sich noch nicht wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.

Es gibt nicht nur die Klassische Bodenarbeit mit Führtraning, Seitengämgen, Scheutraining usw... sondern auch Freiarbeit, Langzügelarbeit, Zirzensik, Natural Horsemanship, fahren vom Boden und und und...

So viele Möglichkeiten, so viele Varianten, da sollte nun wirklich für JEDEN etwas dabei sein. :-)

 

2.    Früher hat auch longieren gereicht und dann wurde geritten!

 

Das ist nicht richtig! Ich möchte in diesem Post nicht ZU weit ausholen und euch die ganze Geschichte des Reitsports erzählen, aber soviel sei gesagt:

Ein gutes Kriesgpferd (die häufigste Arbeit der Pferde neben der Feldarbeit in den letzten Jahrhunderten) MUSSTE vom Boden geschult sein um die hohen Lektionen zu lernen die es in der Schlacht brauchte.

Nicht nur die Krieger schulten ihre Pferde vom Boden, sondern auch die Indianer, die eine besondere Beziehung zu ihren Pferden aufbauen wollte, taten dies nicht vom Rücken aus...

 

3.    Bodenarbeit machen nur die, die Angst vom Reiten haben.

 

Haha! Ein Satz über den ich wirklich nur lachen kann. Um eine Beziehung zu seinem Pferd aufzubauen ist es hilfreich vom Boden anzufangen... es gibt viele Pferdemenschen die so viel Freude an der Bodenarbeit finden das sie es lieber machen als zu reiten.

(zu dieser Gruppe gehöre ich im übrigen auch!)

Das hat nichts mit Angst vorm reiten zu tun. Ein Pferd was vom Boden gut ausgebildet ist wird auch ein DEUTLICH sichereres Reitpferd sein.

 

4.    Im Natural Horsemanship wird das Pferd unterdrückt und zu einem Roboter erzogen.

 

Wie auch unter den Reitern gibt es auch in der Bodenarbeit schwarze Schafe.

Leider sieht man oft Menschen die es etwas übertreiben. Das hat aber weder was mit der Bodenarbeit noch mit dem Reiten zu tun... Das ist im Pferdesport leider ein allgemeines Problem.

 

5.    Zirkuslektionen sind gefährlich!

 

Auch da muss ich leider widersprechen. Natürlich gibt es auch da Menschen die der Meinung sind ein Pferd unterdrücken zu müssen und ihm seinen freien Wille zu nehmen.

Man muss seinen (hoffentlich) gesunden Menschenverstand einschalten und schauen was fürs Pferd gut ist und was nicht.

Hier ist es ebenso wichtig das Tier gut aufzuwärmen und zu dehnen bevor man bestimmte Lektionen von seinem Tier erwarten kann.

Ich lehne grundsätzlich jeglichen Zwang und auch Zwangsmittel in der Bodenarbeit ab.

 

Jetzt haben wir also über die Vorurteile gesprochen...

 

Warum machen wir denn jetzt Bodenarbeit?

Der wichtigste Punkt ist für mich die Pferde / Mensch Beziehung die von Auge zu Auge deutlich besser aufgebaut werden kann, als nur durch Körperkontakt beim reiten.

Nicht nur das Pferd lernt am Boden mit uns besser klar zu kommen und uns zu verstehen, auch wir lernen unser Pferd zu lesen!

 

Die Sprache des Pferdes zu lernen ist mich das wichtigste in der Arbeit mit Pferden.

Pferde haben leider keine Stimme und sie können nur mit uns über ihren Körper kommunizieren!

Wir müssen die Sprache unseres Pferdes lernen, es lernen zu lesen!

Das Pferd lernt auch uns zu lesen und ganz nebenbei uns zu vertrauen.

Können wir unser Pferd am Boden de regieren, ist es auch viel leichter mit ihm unterm Sattel zu kommunizieren.

 

Alles am Boden gelernte, kann in der Sattel übertragen werden und so wird der gemeinsame Weg leichter und schöner.

Wir werden sicherer im Umgang mit unsere,m Pferd.

Wir lernen wovor es Angst hat und vor allem wie es uns seine Angst zeigt.

Schwierige Lektionen wie zB der Spanische Schritt oder Seitengänge sind viel einfacher am Boden beizubringen!

Da ist die Übertragung in den Sattel nur noch ein kleiner Schritt.

Und die, die nicht so viel ans Reiten denken, lernen einfach mit dem Pferd Spaß zu haben!

UND Spaß, ist wohl das wichtigste Gefühl, welches jeder Mensch mit seinem Pferd teilen sollte....

 

Eure Jenny

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Lynn (Freitag, 19 Januar 2018 14:19)

    Wieder ein toller Post ! �Aber bitte nächstes Mal wieder in der anderen Schrift die kann man nicht so gut lesen �

  • #2

    Selina (Freitag, 19 Januar 2018 17:21)

    Hii Jenny❤️
    Super Bolgpost wieder!
    Ich muss sagen früher gehörte ich (leider) zu diesen Menschen die sagen, dass Bodenarbeit langweilig ist… aber seit dem ich mich wircklich mit dem Thema beschäftigte und ganz viel verschiedenes mit meinem Pferd ausprobiere find ich es auch ganz und gar nicht langweilig. Ich bin eigentlich genau deiner Meinung und gehöre auch zu dieser„Gruppe“ die lieber Bodenarbeit macht als zu reiten.
    Ich danke dir für deinen tollen Blogpost und hoffe das durch ihn ein Paar Menschen darauf aufmerksam wurden die nichts von der Bodenarbeit halten! Bodenarbeit ist doch so toll und wichtig!
    Deine Selina❤️

  • #3

    Only Soulhorse (Freitag, 02 Februar 2018 19:55)

    Ich Mag deinen Blog:)

  • #4

    Ulrike Brinkmann (Dienstag, 03 April 2018 09:30)

    Guten Morgen. Ich hab mir im Internet angesehen was es so gibt über Bodenarbeit und Sie sind eine der wenigen die keine latente Gewalt ausstrahlt. Ich bin sehr froh Sie gefunden zu haben. Mein Pferd (22Jahre noch topfit) auch. Bisher können wir reiten aber in dem Alter muß ich mich auch nach anderen Möglichkeiten umsehen da er viel Beschäftigung braucht. Lg Ihre Ulrike